Django Reinhardt und der Gypsy Jazz
Django Reinhardt und der Gypsy Jazz
Das musikalische Genie Django Reinhardt (*1910 +1953) gilt allgemein als Vater des Gypsy Jazz. Es gab zwar schon vor Django einige ähnliche Entwicklungen und Interpreten (z.B. die Ferret Brüder). Allerdings brachte Django Reinhardt mit seinem Partner Stephan Grappelli (Hot Club de France) die Stilistik zur Perfektion, entwickelte neue Möglichkeiten für die Jazzgitarre und wurde damit zum Begründer des ersten europäischen Jazzstils.
Sehr viele der heute üblichen Spieltechniken hatte Django vorweggenommen.
Gypsy Jazz - Einflüsse und stilistische Besonderheiten
Der Gypsy Jazz wird auch Sinti Swing, Jazz Manouche oder Hot Swing genannt.
Außer dem amerikanischen Swing sind als starke Einflüsse in diese Musik auch der Valse Musette und die osteuropäische Musik zu nennen. Eine ausführliche Analyse würde aber noch mehr Einflüsse bis hin zur indischen Musik vermuten.
Charakteristisch für den Sinti Swing sind auch die mit ausschließlich Saiteninstrumenten besetzten Formationen (meist zwei oder mehr Gitarren, Violine und Bass). In neuerer Zeit gibt es auch immer häufiger Trio Besetzungen mit zwei Gitarren und Bass. Neben den Saiteninstrumenten sind auch Akkordeon und Klarinette beliebt.
Einige Stilmittel des Gypsy Jazz unterscheiden sich sehr von der Spielweise der Jazzgitarre.
Zu nennen sind hier das Tremolospiel, Bendings, Vibrato, typische Verzierungen, bestimmte Abschlagstechniken, etc..
Zum üblichen Repertoire gehören die Kompositionen von Django Reinhardt und seinen Nachfolgern, viele amerikanische Swingklassiker und traditionelle Lieder aus der Folklore.
Wer sich mit dieser Stilistik befasst wird sowohl spieltechnisch als auch musikalisch eine Menge an neuen Inspirationen bekommen. Die Workshops sind deshalb für Gypsy Jazz Liebhaber als auch für Jazzgitarristen eine Bereicherung.